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Ansatz zur Erklärung der Herkunft des Namens Ilfeld

Der Name Il(e)feld, der Ortschaft Ilfeld in der Gemeinde Harztor, wurde über die Jahre hinweg verschieden erklärt. Dabei wurde eher eine naheliegende Version vernachlässigt, diese soll hier vorgestellt werden.
Ilfeld liegt malerisch in einem der schönsten Täler des Südharzes, das vom Fluss Behre durchströmt wird und von prächtigen Laub- und Nadelwäldern umrahmt ist. 
Der Name selbst sei erstmals 1154 in einer Braunschweiger Urkunde erwähnt, dort taucht ein Adelger von Ileveld tatsächlich auf. Wir wissen aber, dass Adelger ein Adliger gewesen sein muss, also eine Person war, damit nicht der Ort (-name) begründet worden sein kann.
Der Ortsname dürfte also früher bestanden haben. Das Adelsgeschlecht benannte sich offenbar danach. Dr. Silberborth, Nordhausen, schrieb 1925 zur Erklärung des Namens Ilfeld: „In meinem Führer durch die Nordhäuser Umgebung „Wer wandern will“, Seite 21, folge ich noch K. Meyer, Geschichte des Klosters Ilfeld und deute nach Meyer Ilfeld = Feld der Hilde (hilda, Holde).
Schon seit längerer Zeit glaube ich aber gemäß der urkundlichen Formen Hilvelt, Hylefelt den Ortsnamen viel einfacher erklären zu müssen. Althochdeutsch hiltia = Kampf, altsächsisch hild; hildi-scale = Kampfknecht, Krieger. So ist Ilfeld (Hilvelt) nichts weiter als das Kampffeld.  Das ist fraglich und ich möchte eine andere Vermutung unterstreichen.

Ortsnamen dieses Typs sind laut der historischen Forschung wohl in karolingischer Zeit zwischen dem 7. und 9. Jh. in Thüringen entstanden, aber auch für jüngere Siedlungen belegt.
Das Feld in Ilfeld ist m.E. einleuchtend, lassen wir es also als eine offene, nicht oder nicht mehr bewaldete Fläche stehen.
Das vor Ilfeld sich öffnende Tal wird also Bestandteil des Namens sein. Zum Il von Ilfeld, es könnte im Kontext finster (NOB VIII), aber wohl eher mit einem Ort verbunden sein, der eine besondere Art von Nässe, Schlamm oder salzhaltiger Feuchtigkeit geboten hat. Das kann man sich hinsichtlich von Sohle (Salz), Sedimenten, Wasser oder Gips gut hier vorstellen.
Dieser Herleitung ergibt sich aus den Quellen, dass die Grafen Adelger, Edelger oder meinetwegen auch Elger(us) von Ihleveld und insbesondere für Ilfeld oder das Koster bedeutend waren, steht außer Frage.


Quellen:

Heimatmuseum Ilfeld – Notiz zur ersten Erwähnung „Ilfeld“, Nordhausen Wiki, Hans Silberborth Zur Klärung des Namens Ilfeld, Der Harz (Band 28) , 1925, NOB I S. 235, NOB VI S. 129, NOB VIII S. 87

Siedlungsnamen auf -feld sind im gewählten Untersuchungsbereich Catterfeld, Kranichfeld und Saalfe Bach II, 1 (1953): S. 384; Berger (1999): S. 105f.; Eichler, Walther (1986): S. 17; Fischer et al. (1963): S. 52; Förstemann II, 1 (1913): Sp. 861; Reallexikon 8 (1994): S. 302ff.; Rosenkranz (1982): S. 21; Walther (1971): S. 163ff.

DIE ORTSNAMEN DES LANDKREISES GOSLAR, VERÖFFENTLICHUNGEN DES INSTITUTS FÜR HISTORISCHE LANDESFORSCHUNG DER UNIVERSITÄT GÖTTINGEN, Band 62, Hrsg. Jürgen Udolph, 2018

Friedrich-Schiller-Universität Jena, Philosophische Fakultät, Institut für Germanistische Sprachwissenschaft, Institut für Germanistische Literaturwissenschaft, Ortsnamen der ‘Thüringischen Landeschronik’ (Codex Gothanus Chart. B 180), Beate Lex, 2001

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