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Die Susenburg- Sperrkreisanlage einer Mittelalterperiode

Einst gab es den Kreis Ilfeld in der Provinz Hildesheim von Hannover. Noch viel älter als dieser Kreis Ilfeld ist der geschichtliche Rückbezug dieser Landstriche im Harz.
Ganz offenbar hatte diese Gegend eine besondere Beziehung zur deutschen Geschichte im Mittelalter. Hier gab es die „Trogfort“ -ggf. Thüringerfurt, die in der Nähe die Bode passierbar machte. An der alten Grenze zum späteren Braunschweig und der seinerzeit wichtigen Heerstraße gelegen, gibt es heute den Sehnsuchtsort Susenburg, nur wenige Artefakte künden von der alten Anlage, die sogar auf einem vorchristlichen Ort unserer Ahnen bestanden haben soll. Was machte diese Susenburg aus?

Sozusagen als Vorposten und Sicherung stand die Susenburg insbesondere zum Bodfeld im Kontext. Heute Papenberg genannt, lag die eigentliche Anlage Bodfeld etwa fünfzig Minuten entfernt. Hier starb Kaiser Heinrich der Dritte 1056. (vgl. auch Königbsurg). Fast alle Herrscher zwischen 944 und 1068 nutzten Bodfeld zur Jagd. 1194 verletzte sich hier Heinrich der Löwe bei einem Sturz vom Pferd. Bodfeld kann also als Erholungsort damaliger deutscher Kaiser und Könige gelten.
Manche Quellen bezeichnen Bodfeld auch als Pfalz, nämlich als Bodfeld (Pfalz), Jagdhof der deutschen Kaiser und Könige. Um ausgelassen und vor Feinden sicher diese Freizeit und Jagd genießen zu können, sicherte man dieses Jagdgebiet ab, deren südlich gelegener Vorposten die sogen. Susenburg bildete.

Susenburg

Die Anlage erreichte etwa 500 m NN und lag auf dem von der Bode umflossenen Bergsporn. Quellen geben an, dass die Burganlage mit sieben Gräben immerhin eine Länge von ca. 160 m Länge und 60 m Breite erreichte und in die Zeit von Heinrich I. (876- 936) datiert wurde.
Die Anlage umfasste einen Bergfried, der als Wartturm bezeichnet wird. Ein Bergfried bestand grds. in einer mittelalterlichen Burg als Haupt- oder Wehrturm, der im Geist der Zeit ebenso repräsentativ (über mehrere hundert Jahre hinweg wird dieser noch erwähnt) wirkte.
Wenn wir davon ableiten wollen, dass ein Sicherungsinteresse der Grenzlage und Furt mit Blick auf weitere, zentrale Örtlichkeiten damals temporär gegeben war (Bodfeld), dann sollten wir nicht so falsch liegen. Der historische Verein zu Niedersachsen beschrieb in einer Publikation von 1870 den Fund von Silbermünzen aus dem 13. und 15. Jahrhundert.
Schließlich mag es ein Interesse gegeben zu haben, bestimmte Kreise des königlichen Gefolges unterzubringen, um frei und ungestört auf Bodfeld feiern zu können.


Quellen:

- Dr. J.H. Müller: Vor- und frühgeschichtliche Altertümer der Provinz Hannover, Hannover 1893 (Digitalisat der TU Braunschweig)
- Wege Deutscher Kaiser und Könige des Mittelalters im Harz
- Susenburg gehört als Ortsteil zur Ortschaft Höhlenort Rübeland der Stadt Oberharz am Brocken im Harz.

Weg:
Station auf dem historischen (Wander-)Weg der deutschen Kaiser und Könige des Mittelalters.
Von Rübeland mit dem Auto bis zum Parkplatz am Ortsausgang von Susenburg. Von dort ca. 15 min zu Fuß oder ca. 3 km auf dem Wanderweg von Elbingerode.

- Zeitschr. des histor. Vereins für Niedersachsen 1870, S. 431; 1871, S. 355.

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