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Vor 250 Jahren verstarb die angenehme Muse von Ilfeld

von Tim Schäfer (2022)

Johann Ludwig Meil ist am 8. April 1729 als Sohn des Hofbildhauers H. C. Meil in Arnstadt geboren worden. Seine Werke zeichnen sich durch die Beherrschung verschiedener künstlerischen Techniken aus. Beschäftigt man sich näher mit J. L. Meil, wird dies deutlicher. So war Meil nicht nur Steinbildhauer, sondern auch Maler, Zeichner und Perlmuttschneider.

In Ilfeld wirkte  J. L. Meil  auch als Zeichenlehrer des „Königlichen (Hannoverschen) Paedagogio“. In Nordhausen gibt es etliche Spuren des Künstlers. Bis Ende der 1870-er Jahre gab es mehrere Brunnenfiguren von ihm: In der unteren Rautenstraße die Leda mit dem Schwan, aufgestellt 1755 – 1878 entfernt, in der oberen Rautenstraße der Laokoon-Brunnen (1755-1878) und auf dem Holz- oder Kohlmarkt den Triton-Brunnen (1755-1888), der am 12 September 1888 durch den Lutherbrunnen ersetzt wurde.

Auf einer Rasenfläche in Bahnhofstraße Nordhausens steht heute (seit Juni 2008) die restaurierte Sandsteinfigur „Leda mit dem Schwan“.  Die ursprünglichen Brunnen sind aber bereits im 19.Jahrhundert geändert worden, die Figuren wurden jedoch aufbewahrt, überstanden die Zeiten bis heute an einem geheimen Ort in Nordhausen.

Die Herkulesstatue im Brunnen des Schlosshofes Sondershausen ist auch ein Werk von J. L. Meil (ca. 1770/71), welches wir heute noch in voller Schönheit dort bestaunen können. Meil schuf 1763  anlässlich des Hubertusburger Friedensfestes auch eine Siegessäule auf dem Königshof in Nordhausen.

Als Maler betätigte sich Meil auch mit dem Bild „Geburt Christi“ in der Kirche Peter und Paul, Niederwillingen / Ilmtal. Feine Perlmutt-Medaillons, die Meil geschnitten und signiert hat, befinden sich eines in der Staatlichen Stiftung Moritzburg Halle und eines im Bode-Museum Berlin. Beide in hohem Relief geschnittene Ovalmedaillons (das Hallenser misst 5,6 x 4,7cm) sind „Kabinettstücke der Rokokokleinkunst“ und stellen Brustbildnisse von Fürsten dar.

Weniger bekannt sind seine Werke (Kupferstiche) zu Ilfeld.

Denn ganz besonderer Natur scheint die Liebe des Künstlers zu Ilfeld gewesen zu sein. Nur ein Beispiel. Denn es existieren mehre Stiche, die er von Ilfeld geschaffen hat.

Frei übersetzt berühmte er„ Die frommen und nährenden Musen von Ilfeld sind immer angenehm“ in einem Stich für Gerhard Andreas Reiche, einem Sekretär in der Deutschen Kanzlei in London zur Zeit des Königtums Hannover/Großbritannien), welche heute in der Universalbibliothek Göttingen liegt:

Ilfeld, Kupferstich

 (Foto: Tim Schäfer) Vor 250 Jahren

Am 16. Juni 1772 starb Johann Ludwig Meil in Ilfeld.

M. Michael Neander

 
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Literatur / Quellen:

Ludwig Lüder in Beiträge aus Stadt und Kreis Nordhausen, Heft 23/199b, Seite 63 ff. Sigrid Westphal in ders., Heft 22/ 1997, Seite 126 ff. und 27. Band 2002, Seite 153 ff. Herm. Heineck, Vortrag am 29. Okt. 1915 im Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein, Hinweise aus Museum Schloss Burgk, Schlossmuseum Sondershausen, Staatl. Stiftung Moritzburg Halle, Hans-Dieter Werther, Förderverein Humboldt Gymnasium, Karl Meyer in Zeitschrift des Harz-Vereins für Geschichte und Altertumskunde. (Band 34. 1901), S. 519-534, Lutherplatz – NordhausenWiki (nordhausen-wiki.de); MONASTERIVM ILEFELDENSE,GWLB Hannover, Signatur: Mappe XIX, F, 58 und 59,1759; IKAR - Landkartendrucke vor 1850 - 1.68 (k10plus.de);British Museum, London, Bb, 14.394, 1759; GERHARDO ANDREAE a Reiche Regis magnae BRITANNIAE a secretis intimis et Coenobii Ilfeldensis summo praefecto D. D. D. Hoc humillime et devotissime Joh. Ludovicus Meil, Kupferstich, ca. 1760, Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universalbibliothek/Universität/ADW, PPN: 097608