Niedersachswerfen, das Wappen und die uralte Beziehung zu Obersachswerfen
(Nur ein Hinweis zur geschichtlichen Begründung von Niedersachswerfen in der Gemeinde Harztor Thüringen (20.01.2022))
Relativ jung ist das Wappen von Niedersachswerfen, wobei die Ortschaft eine offenbar lang rückreichende Geschichte hat, die immer klarer hervortritt.
Laut Wappenexposé vom 8. Januar 1996 ist unter einer Linde u.a. „eine goldene Pflugschar“ zu sehen. Links und rechts vom Stamm sind ein Mühlrad und ein Wagenrad abgebildet.
So wird im offiziellen Expose davon ausgegangen, dass der Ortsname auf eine Gründung der Sachsen zurück geht, aber halt!
Wir hatten mit Hilfe der Wissenschaft bereits festgestellt, die Sachsen waren es nicht! Dazu gleich mehr, aber noch zum staatlichen Exposé, welches wohl noch weitergehend etwas fortgeschrieben werden muss.
Die „Dreiberge“ dürften den Mühlberg als Hausberg, den Kohnstein und die Hard einschließen. Das Mühlrad im Wappen weise auf die vielen Mühlen hin, die einst bestanden und insbesondere als Gipsmühlen mit der Gewinnung und Verarbeitung von Sulfatgestein den Ort bekannt gemacht haben. Das grüne Rad versinnbildlicht die ehemalige Bedeutung der Fuhrspännereien sowie der alten Handelswege wie dem Heidenstieg, der späteren Königsstraße. Soweit zum Inhalt des Gutachtens.
Neu für Sachswerfen! Zufall oder Begründung des sicherlich über die Jahrhunderte fortentwickelten Wappens. Denn zweifellos ist heute noch darin das achtspeichige Rad zu sehen (rechts unter der Linde). Jetzt konnte in alten Siegeln, im 12. Jahrhundert beginnend, eben dieses achtspeichige Rad wiedergefunden werden. Es gehörte offenbar zu einem Adelsgeschlecht, welches uns oft im Mittelalter begegnet, bspw. einem Werner v. Sachswerfen. Demnach hatten dieses Adel Geschlecht lange seinen Stammsitz in Obersachswerfen.
Das ergab auch die Recherche dazu, hier das Siegel des Werner v. Sachswerfen, siehe anbei (Bildkopie TS).
Es kann sein, richtig behaupten mag der Autor dies aber nicht, dass dieses Rad einem Folterinstrument gleichen sollte, ggf. einer martialischen Bedeutung, aber wie gesagt, der Autor kann dies nicht bestimmt sagen. Es ist aber ein Hinweis, wie Obersachswerfen und Niedersachswerfen zusammenhängen.
Foto: Tim Schäfer, 2020, Niedersachswerfen/Harztor
Sachswerfen. Stammsitz: Obersachswerfen l 3/4 M. NNW Nordhausen. 709 Or. Landesarchiv Sondershausen 1107. 1389 April 25. achtspeichiges Rad (Taf. 41,9), Staatsarchiv Sachsen Dresden, Die Siegel des Adels der Wettiner Lande bis zum Jahre 1500, Posse, Otto, 1917, Düsseldorf: Universitäts- und Landesbibliothek, 2010